Freitag, 5. August 2011

Die Geschichte Teil 29

Der Metal Hammer ließ mit einer erneuten Rezension nicht lange auf sich warten. Klüsener schrieb im Herbst 88 über das Album "Kneipenterroristen :
". . . Ansonsten triefen die Böhsen Onkelz nur so von Blut und Gewalt, spielen (oder sind ? ? ?) die tumben Kneipenterroristen mit Totschlägern in der Hand und Luft im Gehirn. Frankfurter Straßenkids, wie sie so schlecht tatsächlich sein mögen, wie ich sie jedoch auf keinen Fall für voll nehmen kann.
. . . Was also ist mit den Böhsen Onkelz, die hier Rollen schauspielern, in die sie eigentlich ziemlich schlecht zu passen scheinen ? Zumal sie intelligenter sind, als sie sich geben. Okay, den Nazitrip haben sie hinter sich gebracht, die bösen Jungs von nebenan spielen sie allerdings immer noch . . .
. . . Wie auch immer, lassen wir die Texte mal da, wo sie hingehören, auf dem Müll nämlich. Dann bleibt allerdings nicht mehr viel übrig. Denn musikalisch ist das Angebot weder Fisch noch Fleisch, ziemlich uninspiriert, aber trotzdem, mit Wohlwollen noch mehr als ´ne zwei wert.Mehr gibts trotzdem nicht. Eben wegen der Texte."
Grund genug, um sich erneut beim Metal Hammer zu melden :
"Klötener did it again. Machte das neue Album der Onkelz "Kneipenterroristen", wie schon die Vorgängerscheibe "Onkelz wie wir" in erster Linie wegen der Lyrik der Band nieder. da wurden die Onkelz böhse. "Er hat über die Texte totale Scheiße geschrieben2, schimpft Basser Stephan, der sie zu fast 100% verfasst hat. "Unsere Texte sind, ich geb´s zu, teilweise schon recht derb, aber, und das hat Klüsener sogar richtig erkannt, steckt da viel bewusste Übertreibung drin. Dieses Stilmittel nennt sich übrigens Ironie."
Die Texte der Onkelz waren bisher immer der Stein des Anstoßes. Deshalb einen Gang zurückschalten ist für Stephan allerdings indiskutabel.
"Das sehe ich absolut nicht ein. Man soll ja Anstoß an unseren Texten nehmen. Das soll hart rüberkommen, wir wollen den Leuten derbe Themen sozusagen ins Gesicht schlagen. Ich werde nie einen Lovesong schreiben, nur weil sich Gott und die Welt über unsere Lyrix aufregt."
Trotz allem haben die Onkelz nie mit dem Gedanken gespielt, auf englische Texte umzusteigen und damit einer Menge Ärger aus dem Weg zu gehen.
"Es lagen mal Angebote von einigen Plattenfirmen vor, die sicherlich lukrativer waren, als das, mit dem wir jetzt bedient sind. Dafür hätten wir allerdings den Namen ändern und englische Texte machen müssen. Das haben wir strikt abgelehnt." (Metal Hammer, Feb. 1989)

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